Archive for Mai 2009
nochmal kurz in eigener Sache: Links und so weiter…
Natürlich bedanke ich mich ganz herzlich bei jedem, der mein Blog verlinken möchte.
Wenn Du einen Link einrichten möchtest, dann am besten auf die Domain http://www.medizynicus.de
Momentan ist wordpress noch die („geheime“) Beta-Version (Herzlichen Glückwunsch! Wie hast Du dieses Blog eigentlich gefunden?). Das „offizielle“ Blog liegt immer noch auf blogger.de. Beide Anbieter haben ihre Vor-und Nachteile.
Sollten die Vorteile bei wordpress überwiegen, dann werden Seitenaufrufe auf die Domain in Zukunft auf diese Version weitergeleitet werden und das alte Blog wird zum „Museum“.
Momentan bin ich mir aber noch nicht so sicher: WordPress ist zwar inzwischen so etwas wie der „Marktführer“ und bietet eine Menge zusätzlicher Features, die Seite ist aber deutlich langsamer und auch komplizierter zu bedienen…
Blogger.de ist hingegen ein kuschelig-kleiner Anbieter… hat auch seine Vorteile.
p.s.: hey, fünf Besucher gestern! Wer hat dieses Blog denn gefunden? Und vor allem – wie????
Unsere Probleme mit Sucht und Süchtigen
Es ist richtig: Wie viele ander Kollegen auch habe ich ein Problem mit Drogenabhängigen. Und auch mit Menschen, die an Alkoholkrankheit leiden. Und das drücke ich ganz bewusst so kompliziert aus, denn Sucht ist eine Krankheit.
Süchtige sind unangenehme Menschen.
Sie sind fordernd, laut, aggressiv undundankbar. Nicht alle, aber Viele.
Für einen Süchtigen steht das Verlangen nach der Droge an erster Stelle, und dafür würde er im Extremfall buchstäblich über Leichen gehen.
Das deckt sich nicht unbedingt mit meinen Interessen.
Ich akzeptiere, dass sie krank sind und Hilfe brauchen.
Aber wenn sie von mir Hilfe erwarten, dann bin ich es, der aufgrund seines Fachwissens und seiner Erfahrung entscheidet, welcher Art diese Hilfe sein soll.
Es liegt an dem Patienten, diese Hilfe anzunehmenoder nicht. Und wenn nicht… dann glaube ich fest an das Recht eines jeden Menschen, für sich selbst dumme Entscheidungen treffen zu dürftn und zu tun und lassen,was er will.
Sofern er mich dabei in Ruhe läßt. Und niemanden sonst schädigt. Und die Kosten selber trägt. Und jede Art von Verantwortung auch.
Blick zu den Kollegen: Der Andere Hausarzt
Der Andere Hausarzt ist nach eigenen Angaben „ein medizinisch orientiertes Weblog, das seine Besucher informieren, aufklären und unterhalten will.“ Dahinter verbirgt sich der Hausarzt Wolf-Peter Weinert aus Bad Bevensen, welcher dort nicht nur eine Praxis betreibt, sondern nebenbei auch noch Marathon läuft und Bücher schreibt. Es geht um unter Anderem um Krebs, um Alkoholprobleme, um die gesundheitsfördernde Wirkung von Sport und Bewegung und manchmal auch um Standespolitik. Und nebenbei ab und zu gibt es Glossen über den fiktiven „Dr. Kunze“. Ein schönes Blog, in dem man sich gerne festlesen kann.
Die Sache mit der Nachbarin… (Teil 4)
Die Sache geht in die nächste Runde.
Gestern Nachmittag habe ich mit dem Hausarzt telefoniert. Eigentlich ging es um einen anderen Patienten, aber dann… beschließe ich doch, ihn auf die Sache anzusprechen, schließlich habe ich mir längst schon viel zu viele Gedanken darüber gemacht um da alles jetzt auf sich beruhen zu lassen.
Ich druckse ein wenig herum.
„…da wäre noch etwas. Meine Nachbarin…“
„…Ach, Sie meinen die Frau X.? Ja, die hat mir schon von Ihnen erzählt.“
„Sie hat versucht, abhängig machende Beruhigungsmittel, Benozdiazepine von mir zu bekommen.“
„Weiß ich.“
„Ich habe ihr selbstverständlich keine gebeben.“
„Weiß ich doch.“
„Ich vermute, sie ist abhängig.“
„Aber natürlich. Schon seit über zwanzig Jahren.“
„Und… könnte man vielleicht… ich meine, haben Sie sie schon einmal auf einen Entzug angesprochen?“
„Selbstverständlich.“
„Und?“
„Will sie nicht.“
„Und was machen Sie?“
„Ich verschreibe ihr die Tabletten. Schon seit über zehn Jahren.“
„Aber sie versucht, noch mehr zu bekommen…“
„Weiß ich. Angeblich Rezept verloren, Tabletten gestohlen, Anrufe aus der Apotheke oder nachts im Notdienst… alles schon gehabt.“
„Und Sie spielen mit?“
„Nachts oder an Wochenenden lasse ich mich von ihr nicht mehr herausklingeln. Das weiß sie inzwischen. Aber wenn sie zu mir in die Sprechstunde kommt, verschreibe ich ihr, was sie braucht.“
„Und Sie haben nicht versucht, die Menge zu begrenzen und vielleicht langsam zu reduzieren?“
„Das funktioniert bei der nicht.“
„Haben sie es denn noch nie versucht?“
„Warum sollte ich? Wenn ich das tu, dann geht sie zu dem nächsten Kollegen nebenan. Dann bin ich die Patientin los. Und dann spricht sie vielleicht noch böse über mich und ich verliere noch mehrere Patienten. Also gebe ich ihr, was sie will. Auch wenn ich weiß, daß sie abhängig ist.“
Der Hausarzt bedankt sich und legt auf. Und ich bin einen Moment lang wieder einmal ziemlich durcheinander
Test: Dies hier ist immer noch die Beta-Version
Das Haupt-Blog mit allen Beiträgen seit Sommer 2007 und allen Kommentaren befindet sich immer noch hier:
http://medizynicus.blogger.de/
Das hier ist nur ein Test. Eine Beta-Version. Alle Beiträge hier sind identisch mit denen auf http://medizynicus.blogger.de
Ende der Durchsage.
Blick zu den Kollegen
<b>Achtung! Dies ist noch die Beta-Version des Blogs! Das „offizielle“ Blog ist immer noch auf ww.medizynicus.de!</b>
Eine gute deutsche Ärztetradition sagt, dass man nach Möglichkeit nicht mit den Kollegen spricht sondern über sie. An dieser Stelle will ich diese gute Tradition mal fortführen und so nach und nach die mit-schreibenden Blog-Kollegen vorstellen. Natürlich können die das auch selbst und tun das auch, aber der Reiz des Bloggens besteht ja genau darin, seine unmaßgebliche Meinung kundzutun.
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<a href=“http://www.der-andere-hausarzt.de/“><b>Der Andere Hausarzt</a><a></b> ist nach eigenen Angaben <i>“ein medizinisch orientiertes Weblog, das seine Besucher informieren, aufklären und unterhalten will“</i>. Dahinter verbirgt sich der Hausarzt Wolf-Peter Weinert aus Bad Bevensen, welcher dort nicht nur eine Praxis betreibt, sondern nebenbei auch noch Marathon läuft und Bücher schreibt. Es geht um unter Anderem um Krebs, um Alkoholprobleme, um die gesundheitsfördernde Wirkung von Sport und Bewegung und manchmal auch um Standespolitik. Und nebenbei ab und zu gibt es Glossen über den fiktiven „Dr. Kunze“. Ein schönes Blog, in dem man sich gerne festlesen kann.
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<a href=“http://krankeschwesterblog.wordpress.com/“><b>Kranke Schwester</a></b> ist – wie der Name sagt – Krankenschwester und bloggt seit März 2009 über „Sex, Drugs und Klinikalltag“…. Na ja, also hauptsächlich über Klinikalltag, der ist schliesslich spannend genug und Drugs spielen da ab und zuauch eine Rolle. Sex eher weniger (Schliesslich lesen hier auch Minderjährige mit). Zwischen den Zeilen erfährt man übrigens auch einiges über sie selbst.
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<a href=“http://landarzt.wordpress.com/“><b>Günther Schütte</b></a> ist Landarzt in Ostfriesland und bloggt seit <a href=“http://landarzt.wordpress.com/2007/01/07/testosteron/#comments“>März 2007</a> auf angenehm nordisch-zürückhaltende Art. Seine
„Nachrichten vom Anderen Ende der Medizin“ sind keine Anekdoten, sondern gut recherchierte und auch für Laien allgemeinverständlich aufbereitete Informationen über medizinische Themen mit gelegentlichen Ausflügen in die Gesundheits- und Standespolitik.
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<b><a href=“http://www.der-neue-hippokrates.com/“>Der Neue Hippokrates</a></b> ist eigentlich nach eigenem Verständnis kein Blog sondern eine „Internet-Zeitung“, welche Mitte 2008 von einem angehenden Frankfurter Allgemeinmediziner gegründet wurde. Nach eigenem Anspruch handelt es sich um ein Forum für kritische Themen rund um das Gesundheitswesen. Ärzte, Angehörige von Pflege- und anderen Gesundheitsberufen, aber auch Patienten sind eingeladen, Beiträge zu schreiben.
Außerdem gibt es ein offenes Forum.
Schwerpunkt liegt auf der Allgemeinmedizin und der ärztlichen Weiterbildung für Allgemeinmedizin.
Seit Neuestem gibt es auch neben dem „klassischen“ Design ein <a href=“http://www.der-neue-hippokrates.com/index.php?section=blogdesign“>übersichtliches Blogdesign</a>.
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<a href=“http://gesundheit.blogger.de/“><b>Stationäre Aufnahme</a></b> – Dieses Blog gehört zu den echten Perlen, den Sternen am deutschsprachigen medizinischen Bloggerhimmel.
Es geht um Gesundheitspolitik und kritische Betrachtungen rund um das Gesundheitswesen. Die Artikel sind immer gut recherchiert (eine Seltenheit der Blogosphäre) und sachlich fundiert.
Die drei Schreiber sind „im richtigen Leben“ Medizinjournalisten. Trotzdem handelt es sich hier um ein „echtes“, „unverfälschten“ Blog. Das Design ist schön minimalistisch, ohne jede Werbung, und es gibt noch nicht einmal eine Blog-Rol, stattdessen die allwöchentlichen „Links am Samstag“.
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<a href=“http://www.aerztlichepraxis.de/rw_4_Blogs_HoleBlog_doc-blog-2_ArtikelUebersicht.htm“><b>Frauke Höllering</b></a> gehört wohl eindeutig zu den „professionellen“ Bloggerinnen. Sie ist Hausärztin und wohl mehr als als nur „nebenbei“ auch noch medizinische Journalistin.
Sie führt ihr Blog auf den Webseiten der Zeitschrift „ärztliche Praxis“. Nervend sind Werbe-Pop-Ups (auch wenn man sich registriert hat, registrieren, hört die Pop-up Flut nicht auf!) und umständliche Navigation.
Schön sind die Anekdoten aus der hausärztlichen Tätigkeit und die oft sehr aktuellen gesundheitspolitischen Betrachtungen.
Gelegentlich gibt es auch Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen.
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<a href=“http://kinderdok.myblog.de/kinderdok/art/6381272″><b>Kinderdok</a></b> bloggt seit Juli 2006 anonym aus seiner Kinderarztpraxis. Unter dem Motto „Kids and Me“ gibt es Anekdoten aus dem pädiatrischen Praxisalltag. Die sind amüsant und witzig geschrieben. Ein Highlight sind die Zusammenstellungen abstruser Modenamen. Etwas nervig ist allerdings Design: Von seinem Provider wird man mit Werbe-pop-Ups vollgemüllt. Da kann Kinderdoc aber nur begrenzt etwas für…
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<a href=“E“><b>Krangewarefahrer</a></b> ist, wie schon der Name sagt, Rettungssanitäter und lebt und arbeitet irgendwo im Mosel-Raum. Da spricht man das Wort wohl so aus.
In seinem wirklich gut geschriebenen und seit dem 19. April 2006 sehr regelmäßig geführten Blog geht es – wie der Name schon sagt – rund um den Alltag im Rettungsdienst. Spannende Anekdoten, gut geschrieben (das sagte ich schon,oder?) und aus begreiflichen Gründen anonym.
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<a href=“http://assistenzarzt.wordpress.com/“><b>Assistenzarzt</b></a> ist eine Assistenzärzt<b>in</b> in der Inneren Abteilung eines Krankenhauses irgendwo in Norddeutschland, nicht weit von der Ostseeküste (und zwar von der Mecklenburg-Vorpommerischen).
Sie bloggt seit 2006 (seit Juli 2007 im gegenwärtigen „Gewand“) und gehört damit inzwischen sozusagen zum „Urgestein“ der medizinischen Blogger-Szene, ihr Blog ist wohl eines der Meistgelesensten und auch der Aktivsten. Sie bloggt anonym (aus wohlbekannten Gründen) und ihre Themen entstammen vorwiegend dem Stationsalltag. Ab und zu liest man auch Privates.
Treffend auch immer ihre Kommentare zu diversen Fernsehserien.
<a href=“http://assistenzarzt.wordpress.com/2007/07/17/ein-neuer-anfang/“>Hier gehts zum ersten Posting ihres Blogs</a>
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<a href=“www.monsterdoc.de“><b>Monsterdoc</b></a> – Ja, Wer oder was ist Monsterdoc? In seinem <a href=“http://www.monsterdoc.de/2008/was-ist-monsterdoc/“>allerersten Beitrag</a> sagt er das selbst. Jedenfalls bloggt er seit Oktober 2008 und seit dem ziemlich aktiv. Monsterdoc, der sich intern auch „Chefarzt“ nennt, arbeitet – das erkennt man bald zwischen den Zeilen – im ambulanten Bereich und außerdem als Notarzt.
Bislang war Monsterdoc anonym.
Inzwischen ist das Rätselraten um seine Identität aber gelüftet: Im Impressum gibt er seinen vollem Namen an.. Demnach ist er in eigener Praxis niedergelassener Allgemeinmediziner am Bodensee.. (Schade, seine <a href=“http://www.monsterdoc.de/expertenteam/“>andere Vita</a> war irgendwie interessanter…)
Zu Monsterdoc’s Highlights gehören die Songs, die Weekly Soap um Hajo, den Stationsarzt, dazu heiße Notarzt-Storys und satirisch-berufspolitische Betrachtungen.
Mehr über ihn von ihm selbst im <a href=“http://www.monsterdoc.de/2009/stockalarm-der-dritte/#more-1807″>Stöckchen-Interview</a>.
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<a href=“http://www.pharmama.ch“><b>Pharmama</a></b> ist Apothekerin und Mutter. Ihr Blog (Seit April 2008) ist damit etwa ein Jahr jünger als ihr Sohn „Junior“, von dem es ab und zu einmal knuffige Bilder zu sehen gibt. Ansonsten geht es überwiegend um den Alltag in ihrer Apotheke – irgendwo in der Schweiz. Da gibt es einerseits viel Wissenswertes aus dem Gebiet der Pharmakologie – auch als Fachmann lernt man da nie aus – und dann immer wieder Kommentare von Kunden, die einen zum Schmunzeln bringen.
Aus den bekannten Gründen bloggt Pharmama anonym.
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<a href=“http://medass.wordpress.com/“><b>MedAss</b></a> MedAss ist der Gewinner meines <a href=“http://medizynicus.blogger.de/stories/1372415/“>Aprilscherz-Wettbewerbes</a>. bloggt anonym „Aus dem Leben eines Medizinischen Assistenzberufes“. Er ist Krankenpfleger oder Krankenpflegeschüler in einem großen Lehrkrankenhaus. Seit Januar 20009 bloggt er mal mehr, mal weniger regelmäßig.
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<b><a href=“http://www.medi-learn.de/tagebuch-arzt-1/“>Medi-Learn: „Tagebuch eines Arztes“</a></b> – Eigentlich muss man dieses Blog zu den „Semi-Professionellen“ Blogs zählen. Medi-Learn ist eine kommerzielle Firma, als zusätzlicher Content finden sich auf der Seite mehrere Blogs, von Studierenden und eben jedes Ärzteblog einer Assistenzärztin (Warum suggeriert der Blogtitel dann einen männlichen Kollegen?), welche offenbar ziemlich am Anfang seiner Karriere steht. Vom 10. Februar 2009 datiert ihr erster Eintrag und ungefähr um diesen Zeitpunkt herum hat er auch seinen ersten Job angetreten.
Auf der Medi-Learn-Seite gibts übrigens auch noch einige andere Blogs, manche davon auch ganz nett.
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* Die Liste wird – mehr oder weniger – regelmäßig fortgesetzt *
Diese Reihenfolge ist übrigens keinerlei Wertung!
Wer sein eigenes Blog hier vorstellen möchte, kann dies gerne in Form eines Kommentars tun. Auf negative Kommentare zu anderen Blogs bitte ich hingegen zu verzichten.
eine unvollständige und subjektive Auswahl
(kommt noch)
Arztbriefe (Teil 2): Stilblüten
Da sitze ich also wieder einmal im Stadium der postprandialen Müdigkeit, es ist dreizehn Uhr zwanzig und das Wochenende noch so drei, vier Stunden entfernt und auf meinem Schreibtisch liegt wieder mal oder immer noch ein Stapel der zu diktierenden Akten. Seufzend nehme ich also das Diktiergerät und lege los: Sehr geehrter Herr Kollege, hiermit berichten wir Ihnen über den Patienten xyz, welcher sich von … bis.. in unserer stationären Behandlung befand… Das sind Floskeln, die sind bei jedem Patienten gleich, sowas geht schnell. …Diagnosen:… Die stehen schließlich in der Akte. Kann man einfach ablesen. …Anamnese:… Hier fängts dann an kompliziert zu werden. Insbesondere dann, wenn der Patient von einem anderen Kollegen aufgenommen hat und dieser Kollege eine Handschrift hat, welche nicht besser ist als meine eigene. Noch Schlimmer ist es, wenn der Kollege oder ich selbst geschlampt haben und in dem Anamnesebogen gar nichts verwertbares geschrieben steht. …Körperlicher Untersuchungsbefund:… Also, ich mache es mir da immer einfach und schreibe einfach: „weitgehend altersentsprechend unauffälliger Befund“. Das kann alles oder nichts heißen. Damit kommt man aber nicht immer durch. Es gibt Chefs und Oberärzte, die wollen es genau wissen. Da liest man dann so wunderbare medizinische Stilblüten wie: …Cor und Pulmo auskultatorisch regelrecht. Hepa und Lien palpatorisch Größe und Konsistenz im Normbereich… Grammatikalisch sind solche Fragmentsätze eine Katastrophe. Und inhaltlich auch. Man könnte auch sagen: Herz, Lunge, Leber und Niere sind unauffällig. Warum man die Begriffe für die entsprechenden Organe unbedingt auf Lateinisch angeben muß, hat mir bis heute noch niemand erklären können. Ich schalte das Gerät wieder aus, unterdrücke ein Gähnen, stehe seufzend auf und schaue mal in der Stationsküche nach, ob es frischen Kaffee gibt