Archive for Juni 2009
Sterbenhelfen, aber richtig!
Die Sache mit der Sterbehilfe gehört offenbar zu den wenigen Dingen, die man in der Schweiz ein wenig lockerer sieht als anderswo. Ansonsten sind die Schweizer ja nicht unbedingt für ihre Lockerheit bekannt, und so vollzieht sich auch das Sterbenhelfen nach klaren Regeln.
Deshalb schließt der Kanton Zürich jetzt einen Vertrag. Das berichtet das Deutsche Ärzteblatt.
In dem Vertrag steht drin, wie künftig richtig ordnungsgemäß gestorben wird:
Welches Medikament als einzig zugelassenes „Sterbemittel“ verwendet werden darf.
Und daß zwei Personen anwesend sein müssen, darunter ein „Freitodbegleiter“, welcher für seine Dienste fünfhundert Fränkli berechnen darf.
Michael Jackson ist tot. Na und?
Der King of Pop starb an einer Medikamenten-Überdosis. Und damit ist er in guter Gesellschaft, viele andere Größen aus dem Showbusiness haben sein Schicksal geteilt. Drogen- und Medikamentenabhängigkeit gehört in der High Society zum guten Ton.
Monsterdoc hat es auf einen Punkt gebracht: Es muss Ärzte geben, die ihm das Zeug verschrieben und besorgt haben. Ärzte, die gerne mitgespielt haben, weil es nun einmal schön ist, in dieser Glitzerwelt dabei zu sein.
Nein, zum Thema Jacko und Co ist schon viel, vielleicht zuviel, zumindest aber alles Notwendige gesagt worden.
Schön, dass das Thema Medikamentenmissbrauch wieder einmal in den Schlagzeilen ist.
Wenn es um ganz gewöhnliche Menschen geht – wie etwa meine Nachbarin dann interessiert das keine Sau…
Ausziehen beim Arzt… Mythos und Wirklichkeit
Also, diese eine Sache möchte ich gerne ein für alle Male klarstellen: Wir Ärzte geilen uns nicht daran auf, unsere Patientinnen anzuglotzen. Das haben wir nämlich gar nicht nötig. Zumindest die Meisten von uns nicht. Also:
Wenn wir eine Patientin untersuchen – egal ob atemberaubend schöne junge Frau oder altes Großmütterchen, dann sind gewisse Teile unseres Hirns routinemäßig abgeschaltet. Anders würde es gar nicht gehen. Wir Ärzte leben davon, daß ihr Patienten und Patientinnen Vertrauen zu uns habt. Gewisse Dinge sind uns übrugens genauso unangenehm wie Euch. Und dann gibt es noch Dinge, die Euch unangenehm sind, über die wir aber mit einer gewissen professionellen Nonchanance hinweggehen: Dinge, vor denen Ihr Euch vielleicht ekelt: Körperausscheidungen aller Art, verdreckte und infizierte Wunden, Blut in jeder Form und schrecklich zugerichtete menschliche Körper, die Details erspare ich Euch hier. Auch damit haben wir gelernt, zu leben, weil wir nämlich, wie schon erwähnt, gewisse Teile unseres Hirns manchmal routinemässig ausschalten. Und trotzdem sind wir Menschen geblieben.
Jedenfalls die meisten von uns.
Blogroll-Update (5)
Hinter der sperrigen Bezeichnung „Tagebuch eines Studienplatzbewerbers“ versteckt sich der sympathische Der Zivi Frank, welcher über seinen Weg zum Studium bloggt. Eigentlich mag ich diese Medi-Learn Blogs ja nicht: Da gibt es ziemlich viele von, alle im identischen langweiligen Design (Wobei ein minimalistisches Design ja eigentlich ein Vorteil ist) und sie verlinken sich auschließlich untereinander, sind quasi ein Klübchen für sich. Vor allem aber sind die meisten inhaltlich immer gleich: Hast Du eins gelesen, kennst du alle.
Frank ist eine herzerfrischende Ausnahme.
Sein Blog ist wirklich witzig geschrieben – es geht natürlich um den Stationsalltag aus der Sicht eines Zivi, garniert mit Photos.
(Und Dank an den Herrn Pfleger für den Tipp!)