Archive for März 2010
Ruhe vor dem Sturm… oder einfach nur Ferienzeit?
„Das ist ja fast wie Urlaub!“ sagt Kalle, schmiert sich das zweite Brötchen und versteckt sich hinter der Zeitung.
Fast eine Dreiviertelstunde sitzen wir schon am Frühstückstisch und auch die Schwestern sind nur selten rausgeklingelt worden.
„Wer macht mit mir Visite?“ fragt Sarah.
„Mach bloß keine Hektik,“ sagt Kalle, „gönn den Mädels doch erstmal ihre Rauchpause!“
Schwester Anna nickt ihm dankbar zu, steckt die Zigarettenschachtel ein und verschwindet in Richtung Balkon, im Herdentrieb gefolgt von ihren Kolleginnen.
Ich gieße mir die dritte Tasse Kaffee ein und schnappe mir den Lokalteil des „Dingenskirchener Anzeigers“, den Kalle inzwischen ausgelesen hat.
„Ziemlich ruhig heute!“ meine ich.
„Lass das nicht den Chef hören!“ grummelt Kalle hinter seiner Zeitung.
Weiss der etwas, was ich nicht weiss?
Written by medizynicus
31. März 2010 at 08:38
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Sommerzeit und Herzinfarkt
Wo ist sie hin, die geklaute Stunde? Die will ich wiederhaben, jetzt sofort. Und mich nochmal eine Stunde in die Federn legen, zumindest so lange, bis es richtig hell ist.
Mein persönliches Herzinfarktrisiko ist mit Sicherheit um mehr als fünf Prozent erhöht und die Frage, ob ich zu den „Lerchen“ gehöre oder zu den „Eulen“, lässt sich auch ziemlich leicht beantworten…
Written by medizynicus
31. März 2010 at 07:05
Veröffentlicht in Alltagswahnsinn
Schon wieder Post von der Verwaltung
„Was ist denn das schon wieder?“ fragt Schwester Anna und schüttelt den Kopf.
In der Hand hält sie ein fotokopiertes Stück Papier mit dem Briefkopf der Krankenhausverwaltung.
„Rundschreiben an alle Mitarbeiter“ lautet die Überschrift, und darüber, in fetten Lettern und mit drei Ausrufezeichen: „Wichtig !!!“
Wir verehrten Mitarbeiter werden also darüber aufgeklärt, dass das Rauchen auf dem Klinikgelände bekanntlich streng verboten ist. Besonders möchte man uns darauf hinweisen, dass auch die Balkone Teil des Klinikgeländes und damit Teil der allgemeinen Rauchverbotszone sind.
Und auch der zugige Hof zwischen Hinterausgang und Parkplatz gehört dazu, wie übrigens auch der gesamte Rest des Parkplatzes. Wer also dort mit einer Fluppe, einem Glimmstängel oder einer Krebsnudel erwischt wird, dem drohen Abmahnung und im Wiederholungsfall die Kündigung.
Nun wolle man aber nicht so sein, heißt es dann im nächsten Absatz bürokratisch verbrämt, und für den erwähnten Hof wolle man Gnade vor Recht gewähren, sofern die Pause im Zeiterfassungssystem ordnungsgemäß dokumentiert worden ist.
„Und wie soll das jetzt funktionieren?“ fragt Anna und kommt aus dem Kofschütteln gar nicht mehr raus.
„Ganz einfach,“ meint Kalle, „Du gehtst erstmal zur Stechuhr und stempelst aus. Dann gehst Du in die Umkleide, holst Deine Zigaretten, gehst runter in den Hof, rauchst, bringst die Zigaretten zurück und stempelst ein!“
„Die spinnen doch!“ meint Schwester Anna.
„Alternativ könntest Du Dir ja auch das Rauchen abgewöhnen!“ entgegnet Kalle.
Und während Anna noch nach einem Gegenstand sucht, den sie ihm an den Kopf werfen könnte ist er längst in Richtung Treppenhaus verschwunden.
Written by medizynicus
30. März 2010 at 07:00
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Das MVZ: Die Achse des Bösen?
Kalle lacht.
„Also, ich glaube, ich muss Dir die Sache einmal ganz von vorne erzählen.“
„Ich bin ganz Ohr.“
Kalle nimmt einen Schluck Bier.
„Also. Hier in Bad Dingenskirchen gibt es auf der einen Seite das Krankenhaus und auf der anderen Seite eine handvoll Arztpraxen. Das Krankenhaus ist für die stationäre Versorgung zuständig und die Niedergelassenen für die ambulante Versorgung. Das ist die eiserne Regel. Solange sich beide Seiten daran halten, herrsch Friede.“
„Aber unsere Ambulanz…“
„Natürlich gibt es Ausnahmen von der Regel. Es gibt Patienten, die mit Halsweh, Husten, Schnupfen oder Heiserkeit in unserer Ambulanz aufkreuzen und die auch bei uns behandelt werden. Und auf der anderen Seite holen wir ab und zu einen der niedergelassenen Kollegen zu einem Konsil für unsere Stationären Patienten. Keine Regel ohne Ausnahme. Aber grundsätzlich gibt es in unserem Land eine strikte Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung.“
„Und warum muss das so sein?“
„Das war schon immer so, ich glaube seit Kaiser Wilhelm’s Zeiten. Natürlich kann man sich fragen, wie sinnvoll das ist. Und genau das haben die Herren Unternehmensberater getan. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass das Krankenhaus sein Leistungsangebot erweitern soll. Wir sollen uns sozusagen aus dem Kuchen, der eigentlich den Niedergelassenen Kollegen zusteht ein Stück abschneiden. Und das funktioniert so, dass das Krankenhaus eine Art Arztpraxis gründet, und zwar eine Mega-Praxis mit mehreren Fachrichtungen.“
„Und das geht?“
„Mehrere niedergelassene Kollegen sind frustriert. Sie möchten aufhören. Aber sie finden keinen Nachfolger. Das Krankenhaus verhandelt mit denen. Man will ihnen die Praxen abkaufen und dann den Laden hierher verlegen.“
„Und was ist der Vorteil?“
„Die Versorgung aus einer Hand. Ich als Internist kann meine Patienten einerseits stationär im Krankenhaus behandeln und dann, wenn sie entlassen sind, ambulant weiterbetreuen..“
„Und was ist der Haken an der Sache?“
„Nunja… glaub mal nicht, dass die verbleibenden Niedergelassenen davon begeistert sind.“
Ich denke nach.
„Sag mal, warum übernimmst Du denn nicht eine Praxis?“
Kalle hätte sich fast verschluckt und schüttelt wild den Kopf.
„Bin ich denn völlig bescheuert? Ich müsste Schulden aufnehmen. Ich müsste Personal einstellen und Geräte kaufen. Weisst Du, unsere Arbeitszeiten sind lang und die Dienste nicht immer angenehm – aber immerhin hast Du ab und zu Feierabend. Als Selbständiger bist Du hingegen immer auf Draht: Du bist für alles selbst verantwortlich und und ständig im Dienst.“
Er trinkt sein Bier aus.
„Schau sie Dir doch an, die Kollegen! Alle sind sie frustriert und abgearbeitet. Und spätestens mit Mitte Fünfzig kriegen sie ihren ersten Herzinfarkt.“
Written by medizynicus
29. März 2010 at 07:58
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Das bestgehütete Geheimnis von Bad Dingenskirchen
„Hmmm,“ sagt Kalle, trinkt einen Schluck Bier und starrt auf einen imaginären Punkt, welcher sich ungefähr zehn Kilometer hinter der Theke befinden muss.
Inzwischen kenne ich ihn gut genug, dass dies ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass da irgendwas im Busch sein muss.
„Erzähl! Was ist los?“ frage ich.
Kalle seufzt, schaut mich an und nickt.
„Du hältst aber auch wirklich dicht?“
„Großes Indianerehrenwort!“
„Also, die Sache ist nämlich so… ähem…“
Die Bedienung schiebt uns zwei frische Biergläser hin.
Kalle schaut sich verschwörerisch um und senkt die Stimme.
„Das mit der Funktionsoberarzt-Sache, das ist nämlich nur die halbe Wahrheit!“
„Aha.“
„Sonst hätte ich doch niemals mitgespielt!“
„Nicht?“
„Glaub mir, ich bin doch auch nicht blöd. Ich kenne doch meinen Marktwert. Wenn man eine Weile sucht und geographisch ein bisschen flexibel ist, dann findet man schon richtige Oberarztstellen…“
„Aber?“
„Naja… irgendwie hänge ich ja doch an unserem guten alten Bad Dingenskirchen.“
„Und?“
„Und vielleicht ist die Sache ja doch ganz spannend. Obwohl ich nicht weiss, ob sie mich nicht doch übers Ohr hauen werden.“
„Warum sollten sie das tun?“
Kalle lacht.
„Hast Du jemals erlebt, dass Du bei irgendeinem Vorschlag, der von der Verwaltung kam, nicht das Gefühl hattest, übers Ohr gehauen zu werden?“
„Hmmm.“
„Aber ich glaube, ich sollte Dir die ganze Geschichte erzählen. Ist aber noch streng geheim. Ich musste sogar eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Mit drakonischen Strafandrohungen…“
„Schieß los.“
Kalle atmet tief, nimmt einen weiteren Schluck Bier, rückt näher und senkt abermals die Stimme.
„Unser Personalchef hat mich also zu einem Gespräch gebeten. In den Konferenzraum. Ich komme also hin, und da sitzt ein halbes Dutzend Leute in dunklen Anzügen. Personalchef, Verwaltungsdirektor und vier Leute, die ich nicht kenne. Richtig feierlich alles. Die Tür geht zu und dann muss ich zunächst diese Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Erst dann stellt man mir die unbekannten Herrschaften vor: Zwei Vertreter des Krankenhausträgers und zwei Leute von SHC-Consulting. Und einer von denen ergreift das Wort.“
„Und was hat er erzäht?“
„Warte ab! Zunächst einmal viel Blabla. Unserem Krankenhaus geht es schlecht, wir müssen neue Wege gehen undsoweiter und so fort. Und dann kommt’s: Sie wollen ein MVZ aufmachen…“
„Ein… was?“
„Ein Medizinisches Versorgungszentrum. Dafür brauchen sie Fachärzte. Also mich. Und das haben sie mir angeboten.“
„Und was ist daran so geheimnisvoll?“
Kalle schaut mir direkt in die Augen.
„Junge, Du verstehst nicht, worum es da geht! Das ist Dynamit! Wenn das rumgeht, dann bricht hier die Revolution aus! Krieg! Randale ohne Ende. Verstehst Du?“
Gar nichts verstehe ich.
Written by medizynicus
27. März 2010 at 20:40
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Post von der Verwaltung
In meinem Postfach liegt ein grauer Umschlag.
Was ist denn das schon wieder?
„Liebesgrüße von der Geschäftsführung!“ säuselt Kalle mit einem maliziösen Unterton.
„Hast Du das etwa auch bekommen?“
„Natürlich. Jeder von uns. Auch wenn es mich wohl nicht mehr betrifft als künftiger Funktionsoberarzt.“
Ich reisse den Umschlag auf.
Er enthält ein Formular und ein Anschreiben mit der Aufforderung, das Erstere unterschrieben zurückzuschicken.
„Was wollen die denn?“
„Dass Du Deine Seele verkaufst!“
„Aha?“
„Das Formular ist eine sogenannte Opt-Out-Erklärung. Damit bestätigst Du, dass Du bereit bist, mehr und länger zu arbeiten als Du aufgrund der allgemeinen Arbeitsschutz-Bedingungen dürftest. Der eigentliche Hammer ist allerdings der zweite Teil der Erklärung: Damit unerschreibst Du nämlich, dass Du das Krankenhaus, die Verwaltung, den Chef und alle anderen grundsätzlich von jeder Verantwortung befreist und alle Schuld selbst auf Dich nimmst, falls Du im übermüdeten Zustand nach einem Dienst einmal etwas falsch machen solltest.“
„Und das sollen wir unterschreiben?“
„Bislang hat es noch niemand getan!“ sagt Kalle und grinst.
Written by medizynicus
26. März 2010 at 09:28
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Sex im Alter – Tabu oder Geschäftsidee?
Sex sells. Wer Sex hat ist jung und hübsch und fröhlich. So suggeriert es uns die Werbung und all das, was auf sämtlichen Kanälen aller Medien rund um die Uhr auf uns einprasselt. Schöne, junge Körper überall, zum anbeißen knackig, aber…
…aber nicht alle Menschen sind jung, hübsch und fröhlich.
Auch alte und hässliche Menschen wollen Sex und ein ganzer Industriezweig ist lebt von deren Bedürfnissen. Drüber gesprochen wird höchstens in Form von zotigen Witzen – aber die Umsatzzahlen jener Industrie – angefangen von eindeutigen Presseerzeugnissen bis hin zum Prostitutionsgewerbe dürften beachtlich sein.
Nicht alle Menschen sind jung, hübsch und fröhlich und nicht alle sind gesund. Und vor allem: Nicht alle, die wollen, können auch.
Jeder fünfte Mann über vierzig leidet unter erektiler Dysfunktion, heißt es. Und vor allem: Diesen Herren kann geholfen werden. Auch davon lebt eine Industrie. Und damit diese Industrie ordentlich Umsatz macht, werden jetzt Tabus gebrochen.
In Bälde wird eine große Werbekampagne über uns hereinbrechen, so wurde mir jüngst aus zuverlässiger Quelle berichtet.
Zwar ist es dem deutschen Heilmittelgesetz gemäß verboten, im Fernsehen offen für verschreibungspflichtige blaue und andere Pillen zu werben, aber wer sich ganz emanzipatorisch für das Recht auf ein erfülltes Sexualleben einsetzt, kann ja nichts Böses wollen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Written by medizynicus
25. März 2010 at 15:47
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Sex im Altenheim (und anderswo)
Die Nacht ist dem Tag gewichen, ein strahlend blauer Frühlingsmorgen ist heraufgedämmert und die Episode auf dem Balkon nur noch eine Erinnerung.
In der Stationsküche duftet es nach Kaffee, während ich die Geschichte beim Frühstück brühwarm zum Besten gebe.
„Der alte Sack?“ fragt Jenny und grinst.
„Altersgeilheit halt!“ sagt Schwester Gaby, „Ist ja gar nicht so selten, obwohl ich das von dem jetzt nicht gedacht hätte…“
„Hat er Euch denn begrapscht oder dumme Kommentare gemach?“ frage ich.
Schwester Gaby schüttelt den Kopf.
„Nein. Der nicht. Herr Waldmüller ist fast schon eine Art Gentleman…“
„Aber das nehmen wir ihm jetzt natürlich nicht mehr ab!“ fügt Schwester Paula hinzu.
„Warum nicht?“
„So alt und noch so versaut? Ich glaube, von jetzt an werde ich den nicht mehr mit der Kneifzange anfassen! Kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Frau freiwillig mit dem…“
„Es gibt Frauen, die machen das beruflich!“ sagt Kalle.
Plötzlich sind alle still.
Kalle trinkt einen Schluck Kaffee und grinst.
„Die Mädels von Madame Jaqueline machen auch Hausbesuche!“
„Aber doch nicht im Altenheim!“
„Warum nicht?“
„Das ist doch unmoralisch!“ sagt Schwester Paula.
„…und außerdem unästhetisch!“ meint Jenny.
Kalle schüttelt den Kopf.
„Was soll denn daran unmoralisch sein, wenn beide Seiten einverstanden sind und man sich über den Preis der Dienstleistung geeinigt hat?“
Schwester Gaby holt tief Luft.
„Unmoralisch daran ist, dass es das für uns Frauen nicht gibt!“ sagt sie.
Written by medizynicus
24. März 2010 at 08:05
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Auf dem Raucherbalkon nachts um halb zwei…
Eine Kleinigkeit unten in der Ambulanz, eine Bluttransfusion anhängen oben auf Station und aus einem unbestimmten Gefühl heraus mache ich nochmal einen Abstecher am Balkon vorbei.
Die Tür steht immer noch offen.
Einen Moment lang gefriert mir das Blut in den Adern.
Ist er etwa doch…?
Aber dann höre ich draußen schlurfende Schritte und sehe das Lichtpünktchen eines Glimmstängels.
Ich bin beruhigt.
Der Glimmstängel ist eine Zigarre und die gehört nicht Herrn Schröder sondern Herrn Waldmüller.
Herr Waldmüller ist so etwas wie ein Stammgast. Eher von der angenehmen oder sagen wir besser harmlosen Sorte. Ungefähr fünfundachtzig Jahre, aber geistig fit. Zwar hat er auch seine Macken, aber das liegt daran dass er als Stammgast glaubt, sich das eine oder Andere herausnehmen zu dürfen. Zum Beispiel nachts um halb zwei auf dem Balkon eine Zigarre zu rauchen.
„Nabend, Herr Doktor!“ sagt er und winkt mit dem Qualmbolzen in meine Richtung, „So spät noch unterwegs?“
Das soll ein Witz sein. Herr Waldmüller weiss natürlich genau, dass ich nicht zum Spaß über die nächtlichen Klinikflure schlurfe. Aber ich tu ihm den Gefallen und gehe drauf ein.
„Unser Lokal ist vierundzwanzig Stunden lang geöffnet, sieben Tage die Woche!“ sage ich.
„Aber das Getränkeangebot ist ziemlich bescheiden, wenn ich das mal so sagen darf. Ich hätte nichts gegen einen Schnaps einzuwenden. Oder einen süffigen Rotwein…“
„Tja, Herr Waldmüller, da kann ich Ihnen leider nicht helfen!“
„Und wissen Sie, was mir wirklich fehlt?“
Er fixiert mich mit seinem Blick. Ich schüttele den Kopf.
Herr Waldmüller schaut sich sorfältig um und senkt dann die Stimme.
„Dass es hier keine Frauen gibt!“ sagt er flüsternd.
„Aber Herr Waldmüller, wir haben so viele hübsche junge Krankenschwestern…“
„Natürlich! Und die sind alle jung und hübsch. Schön fürs Auge. Aber nichts zum Anfassen. Wissen Sie, ich würde gerne mal wieder so richtig…“
Er ballt die linke Hand zur Faust und macht eine obszöne Geste.
„Aber Herr Waldmüller! In Ihrem Alter…“
„Was heißt hier ‚in meinem Alter‘? Glauben Sie, ich kriege keinen mehr hoch? Glauben Sie, ich hätte noch nie etwas von den blauen Pillen gehört?“
Zum Glück ist es dunkel so dass niemand sieht, wie ich rot werde. Und dazu hat es mir völlig die Sprache verschlagen.
Aber Herr Waldmüller scheint gar keine Antwort zu erwarten. Er drückt seinen Zigarrenstummel sorgfältig im Blumentopf aus, wirft ihn in den Mülleimer, grinst kurz in meine Richtung und schlurft dann mit einem „schönen Abend noch!“ auf sein Zimmer.
Written by medizynicus
23. März 2010 at 01:30
Veröffentlicht in Alltagswahnsinn
Tagged with altersgeil, Genuss, Raucher, Sex im Alter
anderswo wird gestreikt…
Das Thema hatten wir schon.
Heute ist es also soweit, anderswo startet heute der Warnstreik..
Bei uns nicht. Hier in Bad Dingenskirchen ist Business as usual. Wir Ärzte verdienen schließlich genug. Noch.
Und die Unternehmensberaterfuzzis wuseln im Hintergrund weiter. Man sieht sie nicht, man hört sie nicht, aber…
Warten wir, was kommt!
Written by medizynicus
22. März 2010 at 16:33
Veröffentlicht in Gehört und gelesen