Archive for März 2011
Per Klage zum Medizin-Studienplatz? Wird schwerer!
Wer sich nach dem Abi dafür entscheidet, Medizin studieren zu wollen, braucht gute Noten und eine Portion Glück. Wer davon nicht ganz so viel hat, dem stehen ein paar längst wohlbekannte Hintertürchen offen. Eines davon ist die Kapazitätsklage. Das funktiniert so:
Nachdem man sich erfolglos um einen Studienplatz beworben hat, geht man zum Anwalt. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Anwälten, die sich auf genau diese Sache spezialisiert haben und auch entsprechend Werbung machen.
Der Anwalt schreibt der Uni einen bösen Brief und behauptet rotzfrech, dass es dort doch eigentlich noch Platz für viel mehr Studienanfänger geben müsse und man daher den Herrn Mandanten doch bitte tunlichst studieren lassen möge.
Die Uni behauptet vielleicht das Gegenteil, aber vor Gericht beweisen kann sie es oft nicht und so haben solche Klagen keine schlechten Erfolgschancen. Die Sache ist natürlich mit gewissen Kosten verbunden, was gelegentlich zu Spekulationen über das Elternhaus des Herrn Studiosus Anlass gibt und manchmal in der Mensa und sonstwo zu unschönen Tuscheleien führen kann.
Jetzt hat das Bundesverwaltungsgericht dieser Klagerei zwar noch keinen Riegel vorgeschoben, die Sache aber immerhin deutlich erschwert.
In einigen Uni-Sekretäriaten dürfte sich Erleichterung breit machen… und in der einen oder anderen Studi-WG klammheimliche Freude…
Präsentatismus: oder Anti-Krankfeiern kommt auch teuer
Vom Krankfeiern war auf diesem Blog schon des öfteren die Rede. Und wir alle wissen: Krank feiern ist böse. Wer krank macht ohne krank zu sein, schädigt seinen Arbeitgeber und die Wirtschaft und überhaupt, sowas macht man nicht, ist ja schließlich gegen das Gesetz und somit definitionsgemäß illegal.
Also Finger weg vom Krankenschein, Leute!
Was höre ich da, liebe Kolleginnen und Kollegen?
Ihr macht sowas sowieso nicht? Weil Ihr Eure Patienten nicht im Stich lassen wollt und Euren Arbeitgeber auch nicht weil die Krankenhausverwaltung ja immer so nett zu Euch ist und überhaupt, die Verwaltung und wir, wir sind ein Team, so wie das Kalb und der Schlachter ein Team sind und wir sitzen alle in einem Boot, die einen auf der Kommandobrücke und die Anderen unten, da wo die Galeerensklaven sitzen, aber bitteschön, ich will ja nicht polemisch sein, also den letzten Satz bitte streichen, hat eh keiner gelesen, alles klar.
Also, liebe Kolleginnen und Kollegen, ihr tut das, was man so tut in unserer Branche, schleppt Euch mit neununddreißig Fieber noch auf die Station, weil unser Ehrenkodex verlangt das nunmmal so.
Was wir Ehrenkodex nennen, das ist bei Fachleuten als Präsentatismus bekannt, also das Gegenteil vom Absentismus, dem schon erwähnten Krankfeiern.
Und diese Fachleute wissen: auf Dauer ist der Präsentismus mindestens genauso gefährlich wie der Absentismus.
Aber das interessiert ja keinen….
Atomkatastrophe? Alles halb so wild: kann man doch ausleiten!
Also wenn das nächste Mal wieder so ein Atomkraftwerk hochgeht, dann habe ich keine Angst. Ich habe vorgesorgt. Mir kann nichts passieren. Und Euch auch nicht, wenn Ihr wisst, wie man sich schützen kann. Und wie das geht, das verrate ich gerne jedem, der mir ein paar grüne Scheinchen rüberschiebt.
Wie? Das ist gemein, sagt Ihr jetzt? Ich sei ein elender Blutsauger, Krisengewinnler und Geschäftemacher?
Mag sein, mag sein… aber ich bin ja gar nicht so. Und weil Ihr es seid, will ich diese lebenswichtigen Infos mal doch nicht zurückhalten.
Die Sache ist nämlich so: Radioaktivität kann man ausleiten.
Wie bitte? Ausleiten? Noch nie davon gehört? Muss man auch nicht unbedingt. Nur in Kürze: dahinter steht die in Eso-Kreisen verbreitete Theorie, dass man böse Substanzen aus dem Körper entfernen kann. Und eben nicht nur böse Substanzen, sondern offenbar auch böse Strahlen.
Dabei hat man die Qual der Wahl zwischen mehreren Methoden:
- Die Superalge Spirulina, die nebenbei auch als industriell gefertigtes Fischfutter verwendet wird
- Zeolith, eine Art Scheuerpulver für den Körper
- Verschiedene andere Rezepte mit Pülverchen, Zaubertranks, Tropfen oder Pillen aus diversen Kräutern, wie zum Beispiel diese leicht selbst herstellbare Variante aus Heidekraut (Erika).
- Und natürlich, last not least, die gute alte Homöopathie. Auch auf diesem Gebiet sind verschiedene Rezepte im Umlauf.
…und wem all das nicht reicht: Auch die Kristallaurahokuspokustherapie nach Medizynicus wirkt bekanntlich immer zuverlässig gegen alles.