Medizynicus Arzt Blog

Krankenhausalltag in der Provinz: Medizin und Satire, Ethik und Gesundheitspolitik

Sind Pseudonyme böse?

with 6 comments

Ist doch alles unseriös, was Du da machst, sagt Waldi.
Waldi ist übrigens mein innerer Schweinehund. Eigentlich ist er ein ganz netter Kerl, aber manchmal kann er ganz schön nerven.
Wieso unseriös, frage ich zurück.
Ja, weil, wenn Du eine Meinung hast, dann kannste auch offen dazu stehen, sagt Waldi.
Tu ich doch, sage ich, aber ich habe meine Gründe fürs anonym-sein…
Und die Leute von Fratzbuch und Google Plus, die haben auch ihre Gründe dafür, so schräge Subjekte wie Dich rauszuschmeißen, sagt Waldi.
Schräge Subjekte?
Neee, Waldi, das war jetzt zuviel! Leckerlis gibt’s heute jedenfalls keine mehr!

Written by medizynicus

5. August 2011 um 21:23

Veröffentlicht in Nachdenkereien

6 Antworten

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  1. also ich verstehe waldi nicht.
    die geschichte in der taz zeigt genau den grund, warum man nicht unter klarnamen im netz unterwegs sein sollte.
    abgesehen davon: es schadet doch niemandem, wenn man nicht unter klarnamen unterwegs ist,also wo ist
    das problem?
    gruss landkrauter

    landkrauter

    5. August 2011 at 22:13

  2. Natürlich sind Pseudonyme böse, deshalb darf man ja mit ihnen auch rechtsgültig unterschreiben 😉

    Man wird wohl „mit den Füßen abstimmen müssen“ . Eigentlich fand ich Google+ nicht sooo schlecht, aber nachdem man den ein oder anderen (auch einen hier nicht unbekannten Blogger) dort mehr oder weniger gefeuert (bzw zum Gehen genötigt hat) überlege ich ernsthaft meinen Account zu kündigen, obwohl ich selbst kein Problem mit dem Klarnamen habe, und auch deutlich mitzuteilen, warum ich gehe.

    drkall

    5. August 2011 at 23:33

  3. wenn du mal Doc mit eigener Praxis bist, kannst du deinen Namen ja bekannt geben!

    psychoMUELL

    6. August 2011 at 06:39

  4. Zur eigenen Praxis, insbesondere als Mediziner, wird es wohl, auch mangels Medizinstudium, bei mir kaum mehr kommen 😉

    Aber trotzdem bin ich natürlich sehr dafür, dass jeder unter Pseudonym in den Social networks unterwegs sein darf. Das Schutzargument ist m.E. lediglich vorgeschoben.

    drkall

    6. August 2011 at 10:25

  5. Zum Recht auf informationelle Selbstbestimmung gehört es auch, entscheiden zu können, welche Informationen über mich ich in welchen Kontexten bekannt geben möchte und welche Verknüpfungen ich ermöglichen oder verhindern will (gläserner Mensch). Ein paar Jahre lang war für mich aufgrund der Demenzerkrankung meiner Mutter Alzheimer ein wichtiges Thema, zu dem ich gebloggt habe und gelegentlich immer noch blogge. Ich finde, daß diese persönlichen Einsichten nicht jedermann oder jedefrau was angehen,mit denen ich in anderen Kontexten zu tun habe, aber ich möchte sie anderen Betroffenen oder Interessierten zur Verfügung stellen, weil sie manchen hilfreich waren und sind.

    Ich habe eine Website, in der ich meine beruflichen Angebote bekannt mache. Da mein berufliches Wirken nichts mit Alzheimer zu tun hat, besteht keine Notwendigkeit für Leute, die meine Dienstleistung in Anspruch nehmen wollen, davon zu wissen.

    Außerdem habe ich ein Hobby, an dem ich Interessierte per Blog teilhaben lasse.

    Zudem bin ich gesellschaftspolitisch aktiv und äußere mich auch dazu öffentlich.

    Ich bin also im Netz mit vier unterschiedlichen Teil-Identitäten unterwegs und kann das nicht unredlich finden. Ich bereichere Diskussionen zu unterschiedlichen Themen.

    Bei am.a-nochwas rezensiere ich Bücher aus meinem beruflichen Kontext. Auch zu Alzheimer und zu meinem Hobby könnte ich rezensieren, was ich aber nicht tue um Verknüpfungsmöglichkeiten zu vermeiden. Da ich mich bei ama.nochwas nicht mit Nick anmelden kann, entfällt das, aber ich finde, das schadet denen mehr als mir.

    Mir wäre es egel, wenn Medizynikus ein Schokoladenverkostungsblog unter anderem Nick führen würde. Ich muss nicht wissen, dass der Schokoladenverkoster identisch ist mit dem Doc aus Bad Dingenskirchen.

    Ich finde, uns würden viele möglichen Einblicke entgehen, wenn wir darauf bestehen, dass jede/r nur mit Klarnamen unterwegs sein darf. Viele lesen gern, was in Kinderdocs Praxis abgeht, aber möchte man wirklich wissen, dass es der eigene Kinderarzt ist, der bloggt?

    Unter der Hand wird doch häufig unterstellt, die Verwendung von Nicks würde mit weniger Ehrlichkeit einhergehen, weil man sich „wie Sau“ benehmen kann. Ich denke, die Verwendung von Nicks ermöglicht mehr Ehrlichkeit, eben weil nicht alles auf die konkrete Person zurückführbar ist. Wie die Leute im Internet mit diesen Möglichkeiten dann umgehen ist wieder eine andere Frage.

    Noga

    7. August 2011 at 13:25

  6. Wenn jemand nicht mit seinem richtigen Namen unterschreiben kann/darf , soll er ruhig einen Nicknamen verwenden. Egal ob Medizynicus oder jemand anderer.

    Gleiches Recht für alle.

    Ich finde das nicht fair, dass auf einmal Nicknames auf Google Plus verboten/gesperrt etc. werden.

    Viele liebe Grüße

    Andrea

    rosenyland1984

    8. August 2011 at 15:23


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