Archive for Juni 2012
Gepetto hat mir gerade einen Grappa spendiert…
…und ich hab ihn auf ex getrunken. Bin ja Opportunist.
Ist Medizynicus käuflich?
Nein.
Nein, nein und nochmals nein.
Das hier ist und bleibt meine private Spielwiese, Werbung hat da nichts verloren.
So schlecht verdient man als Arzt ja nun auch wieder nicht als dass ich es nötig hätte, für ein paar Euros meine Seele zu verkaufen. Wirklich nicht. Echt nicht?
…also wenn Holywood anklopfen würde und mir eine Million böte für die Filmrechte…. Äh…. Ich glaube, ich würde schwach werden. Vielleicht. Vielleicht auch nicht.
Hollywood war noch nicht da. Aber vorhin hat so ne Firma angeklopft, die wollen unseine Kaffeemaschine hinstellen. Und was Kaffee angeht… Das fällt ja eigentlich unter Grundrechte und die wohlbekannte und in diesem Blog schon oft besungene Krankenhausplörre ist eigentlich ein Grund, sich an die Vereinten Nationen zu wenden….. Oder doch lieber an die Kaffeefirma?
Was meint Ihr?
Sollen wir das Angebot annehmen?
Schöner Hinrichten mit Jacksonmilch?
Das milchig-weiße, ein wenig dickflüssige Narkosemittel Propofol ist inzwischen auch bei Nichtmedizinern allgemein bekannt: spätestens seitdem sich Michael Jackson damit über den Jordan gespritzt hat (oder gespritzt worden ist, so genau weiß das ja wohl keiner – das Copyright für den Begriff Jacksonmilch gebührt übrigens selbstverständlich der OP-Tisch-Pilotin).
Das mit dem Über-den-Jordan-spritzen ist eigentlich meistens ein eher unerwünschter Nebeneffekt, es sei denn, man ist Profikiller bei der Mafia oder staatlich angestellter Henker, zum Beispiel in den USA.
Die amerikanischen Henker legen ihre Opfer… äh, Klienten? Kunden? Patienten? Was auch immer, jedenfalls die totzumachenden Menschen nämlich vorher in Narkose, bevor sie ihnen mit einem Schuss Kaliumchlorid das Licht ausblasen. (amerikanischen Ärzten ist es übrigens verboten, zu diesem Zweck venöse Zugänge zu legen).
Dazu nahm man bislang das Mittel Thiopental, Ersatzweise Pentobarbital (und nicht Phenobarbital – dank an Jan fùr den Hinweis, welches von Firmen mit schön klingenden Namen wie „Dream Pharma“ aus der EU importiert wurde.
Das Zeug ist mittlerweile immer schwieriger zu beschaffen, weil die EU den Export von Folterwerkzeugen und Hinrichtungsgeräten verbietet.
Jetzt will man also auf Propofol umsteigen. Das Zeug kommt aus Deutschland. Und soll auch schöne Träume machen.
Und weil es eh in rauhen Mengen. An US-Krankenhäuser und Großhändler exportiert wird, kann man kaum kontrollieren, ob sich nicht hier und dort die eine oder andere Henkersmannschaft etwas abzweigt…
Kleine Nachtlektüre: Woher stammt dieses Zitat?
Die junge Dame ist krank, sehr krank. Sie braucht Blut und wenn sie jetzt keines bekommt, wird sie sterben. Mein Freund John und ich haben uns schon abgesprochen und sind übereingekommen, etwas vorzunehmen, das man eine Transfusion von Blut nennt – Blut aus einer vollen Vene in eine leere, die nach Blut lechzt.
…na, wer kommt drauf?
Tipp: es handelt sich um einen Roman aus dem 19. Jahrhundert. Ich bin überzeugt, dass fast jeder von Euch den Titel kennt…