Archive for Januar 2013
Satanisten-Klinik BaphoMed macht Schlagzeilen
Das schöne Köln ist in prä-karnevalesken Zeiten immer für eine Überraschung gut.
Diesmal trifft es die dortige Bapho-Med-Klinik, eines von deutschlandweit 435 satanistischen Krankenhäusern.
Nun entbrennt eine Debatte, warum der Staat religiösen Gruppierungen wie der Church of Satan, der katholischen Kirche oder haitianischen Voodoo-Priestern den Betrieb von Krankenhäusern überhaupt zu 100 Prozent finanziert.
…tja, warum eigentlich?
Psychiatrie on the go gibt’s jetzt auch als Buch
Unser Psychiater on the go hat ein Buch geschrieben.
…Okay, zunächst mal nur ein E-Buch, aber lesen kann man es trotzdem schon.
Allerdings muss man es vorher kaufen. Das kann man zum Beispiel bei der Firma mit dem angebissenen Obst.
Wer kein Ei-Dingsda hat, kriegt’s auch als PDF.
Auch das kostet Geld, aber so ist das nunmal mit Büchern, meine eigenen hau ich ja auch nicht umsonst unters Volk.
Ob sich die Investition lohnt, werde ich berichten, wenn ich’s gelesen habe!
Ein Dr. Frankenstein weilt(e) unter uns…. (wieder einmal)
…und wieder mal wird eine Sau durchs Dorf getrieben. Wir Ärzte sind doch Verbrecher, also fast alle von uns, also zumindest ein paar, aber der eine da, der ist wirklich einer!
Der Eine:
Ein Neurologe aus den Niederlanden, der dort seine Approbation verloren hat, dann nach Deutschland gegangen ist um dort ungestraft sein Unwesen treiben zu können. Nun, was sich die Personalverantwortlichen einer renomierten Klinik denken oder auch nicht denken mögen, wenn sich ein über sechzig Jahre alter Facharzt als Assistenzarzt bewirbt, ist ein anderes Thema. Dass ebenjene Personaler beim Googlen nicht herausgefunden haben wollen, dass der betreffende Kollege in seinem Heimatland schon eine Reihe negativer Schlagzeilen gemacht hat, mag man ihnen auch nachsehen…
Hmmm.
Lieb und nett sei er gewesen, und bei Kollegen und Patienten durchaus beliebt…. aber „total verrückt“.
Hä?
Was man ihm vorwirft, sind in erster Linie nicht die wirklich kriminellen Unregelmäßigkeiten (er soll Geld unterschlagen und Medikamente zum Eigengebrauch abgezweigt haben) sondern seine mangelnde Fachkompetenz… da habe er Patienten fälschlich schwerwiegende Diagnosen wie M. Alzheimer oder Multiple Sklerose angehängt…
Hmmmm.
Wie war das mit dem ersten Stein? Wer von uns kann sich rühmen noch nie eine Fehldiagnose gestellt zu haben? Und gerade bei neurologischen Krankheitsbildern sind die Diagnosekriterien nicht selten ziemlich schwammig….
Also nochmal Hmmm.
Es mag fähige und weniger fähige Kollegen geben. Und wenn Menschen geschädigt worden sind, dann muss das untersucht worden. Aber mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, wie es die Webseite einer großen Zeitung mit vier Buchstaben macht und ein großformatiges Porträt zu veröffentlichen…
…ich weiß nicht…
Blogroll Ausmist
Habe die Blogroll mal ein wenig upgedatet und bei der Gelegenheit ausgemistet. Gibt’s noch tolle neue Blogs, die ich vergessen habe? Oder die eine oder andere Leiche, die vielleicht eher in die Pathologie gehört?
…ach ja, und, bei dieser Gelegenheit möchte ich doch noch einmal weiter für den Kafka-Award trommeln! Beiträge werden noch angenommen, und es gibt richtig viel Geld zu gewinnen!
Mehr Bürokratie wagen! – Ausschreibung zum Kafka-Award 2013
Es ist mal wieder soweit.
Ab sofort nimmt das Bürgerforum für Bürokratie im Alltag (Vorsitz: Dr. Medizynicus) Nominierungen für den Kafka-Award 2013 entgegen.
Mit dieser weltweit einmaligen Auszeichnung sollen besondere Leistungen auf dem Gebiet der Bürokratie im Gesundheitswesen gewürdigt werden.
Hierzu zählen zum Beispiel ausserordentlich lange, komplizierte oder verschlungene Dienstwege, unübersichtliche Formulare (insbesondere solche, die ausschliesslich handschriftlich auszufüllen sind) oder auch hervorragende Leistungen in den Disziplinen Qualitätsmanagement, Diagnoseverschlüsselung oder Leistungsvergütung und -Abrechnung.
Das Preisgeld beträgt 10 Euro, welche zweckgebunden für den Ankauf von Büromaterialien (ausgeschlossen elektronische Geräte oder Datenträger – ausdrücklich erlaubt ist hingegen der Ankauf von Medizynicus-Büchern) verwendet werden müssen. Zum Abruf des Preisgeldes ist zwingend das noch zu gestaltende Antragsformular zu verwenden.
Das Bürgerforum für Bürokratie im Alltag sucht übrigens nach weiteren Sponsoren zum Aufstocken des Preisgeldes. Auch Sachspenden (z.b. mechanische Schreibmaschinen, Aktenordner, Bleistiftanspitzer und Rotstifte) sind immer willkommen. Vielleicht findet sich ja auch ein Sponsor zur Ausrichtung einer stilvollen Preisübergabefeier.
Vorschlagsberechtigt sind alle Angestellten in deutschsprachigen Gesundheitssystemen sowie Patienten und alle Menschen, unabhängig von Alter und Geschlecht, welche in irgendeiner Form mit dem Gesundheitswesen in Berührung gekommen sind. Ausgenommen sind lediglich Verwaltungsmitarbeiter.
Anträge auf Erteilung eines Antragsformulars zur Nominierung können ab sofort in als Kommentar zu diesem Artikel oder per Email gestellt werden.
What is a GANFYD?
Okay, I’ll tell you: GANFYD stands for: „Get A Note From Your Doctor!“.
Actually this phrase is frequently used by all sorts of bank- or insurance managers, employers, line managers, businesspeople or bureaucrats of any type. They use this phrase to fob off those people who want money off them.
Before you get one single cent (or penny) out of me, get a note from your doctor first or go away for ever – in the hope that some customers may chose the latter.
Unfortunately most disapointed customers chose to turn up at their doctor’s who then are faced with an unhappy and demanding patient. Sometimes the demand can not be met – which is probably exactly what the bureaucrats had in mind. But rather than being rude and firmly say „No!“ to their customers they shift this burden off to the medical profession.
Usually it hits the poor General Practitioners.
We hospital doctors are only very occasionally asked for a GANFYD.
However, sometimes we are.
„There is someone waiting for you!“ said nurse Betty.
„Who?“
„Dunno. Some relatives!“
„What do they want?“
„Dunno. Just go and ask them yourself!“
Seconds later I was facing a slightly overweight lady in her mid-fifties and her husband.
„It is about my mother!“ she said.
„What’s wrong with her?“
„She was a patient here, about half a year ago. When she was discharged we took her home in our own car. Now we have learned that the insurance would have been liable for transport costs from hospital to home.“
„We will sting them to reimburse us!“ adds hubby, „so we need a note from you to confirm she was really here!“
What the f… is this?
Do I remember all patients who might or might not have been here six months ago? Do they really ask me to look up piles of old medical records to check….?
How much is half an hour of my time worth? Sure it is not more than the taxi fare from hospital to wherever Mrs. Mum lives?
Thankfully we do have a very skillful secretary.
A few minutes later she gave me a letter which I signed with a smile:
„This is to certify that today, on January 4th I was informed by Mrs. Patientdoughther who explained that on July 30 she claims to have taken her Mum, Mrs. Patientdoughtermum in her own car at her own expenses from hospital to home.“
I must admit, on hospital-headed paper, with signature and stamp it looked really official.