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Omas kleine Helfer: oder Drogenabhängigkeit ist keine Altersfrage
Letztens habe ich wieder mal von Atze berichtet. Wie allgemein bekannt ist Atze ein stadtbekannter Junkie, der sogar seine Mutter verkaufen würde für ein paar Gramm von dem Stoff, aus dem seine Träume sind. Im Grunde ist er eine arme Sau, auch wenn sich mein Mitleid mit ihm aufgrund seiner zahlreichen Missetaten eher in Grenzen hält…
So sind sie halt die Junkies: jung, unberechenbar und zu allen Schandtaten bereit, wenn es um ihr Gift geht…. aber halt… jung?
Okay, nachdem er jahrelang mit seinem Körper Schindluder getrieben hat sieht Atze deutlich älter aus als er ist. Aber so jung ist er wirklich nicht mehr. Und dann gibt es da so einige Blumenkinder, die inzwischen in die Jahre gekommen und dank guter Methadon-Substitution in die Jahre gekommen sind und inzwischen das Rentenalter erreicht haben.
Vor ein einiger Zeit hat mich die Sache mit der Benzo-abhängigen Nachbarin ziemlich beschäftigt.
Sucht ist längst keine Jugendangelegenheit mehr!
Wie ich jetzt darauf komme?
Durch einen interessanten Artikel auf DocCheck News. Lesenswert!.
Medizin macht süchtig…
Nein, nicht von Morphium soll hier die Rede sein, auch nicht von Benzodiazepinen oder gewissen anderen Psychopharmaka: Dass starke Schmerz- Schlaf und Beruhigungsmittel abhängig machen, das ist schließlich allgemein bekannt.
Aber begegeben wir uns einmal an einem ganz gewöhnlichen Morgen in eine ganz gewöhnliche Arztpraxis in eine ganz gewöhnliche Sprechstunde und lauschen dem, was da vor sich geht:
„Der nächste, bitte!“
„Guten Morgen, Herr Doktor…“
„Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?“
„Ich komme nur wegen meiner Tabletten…
„Kein Problem! Alles in Ordnung?“
„Alles in Ordnung, Herr Doktor!“
„Hier ist Ihr Rezept. Vielen Dank, auf Wiedersehen!“
Schon mal gehört, so einen Dialog?
Um was für Tabletten mag es sich wohl gehandelt haben?
Ein bißchen Diclofenac gegen Rückenschmerzen zum Beispiel oder Omeprazol gegen das Magendrücken, welches durch Diclofenac hervorgerufen wird.
Tatsache ist: Mit Rückenschmerzen und Magendrücken kann man leben. Oder man kann Tabletten schlucken. Je häufiger man aber Tabletten schluckt, desto weniger gut wirken sie. Der Körper gewöhnt sich an die Pillen und entwickelt eine Toleranz. Trifft zwar nicht auf jedes Medikament zu, aber auf viele. Die Folge: die Dosis muss ständig erhöht werden und wenn man das Zeug nicht mehr nimmt, kommen die Beschwerden wieder und zwar stärker als zuvor.
Dank an Pharmama für die Anregung. Zum Weiterlesen: