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Skiurlaubsoap (Teil 7): Schwarze und Rote Pisten
„Wollen wir uns heute mal wieder ein paar Schwarze Pisten vornehmen?“
Andreas verschluckt sich fast am Kaffee.
Wir sitzen beim Frühstück und planen unseren Ski-Tag.
Sarah ist Feuer und Flamme, Tobias hingegen kaut an seinem Wurstbrot und murmelt etwas unverständliches.
Rachel setzt ihr Saftglas ab.
„Mir wären die Blauen Pisten lieber!“
Endlich mal jemand, der klare Worte spricht! Ich spüre inzwischen jeden einzelnen Muskel meines Körpers und habe längst aufgehört, meine blauen Flecken zu zählen. Gestern habe ich mich – dem allgemeinen Gruppenzwang folgend – an eine schwarze Piste gewagt. Allerdings bin ich überwiegend auf dem Hosenboden hinuntergerutscht, zur allgemeinen Gaudi der Anderen. Nur Rachel hat nicht gelacht.
„Wir können uns ja wieder aufteilen!“ sagt sie.
„Lass uns erstmal gemeinsam hochfahren und dann sehen…“ meint Sarah.
Wir räumen den Frühstückstisch ab und wenig später schweben wir im Sessellift gipfelwärts.
Oben angekommen hat Andreas keinen Blick für das Bergpanorama.
„Auf geht’s!“ sagt er und ist schon losgebraust.
Beim Blick auf die steile, vereiste Buckelpiste wird mir schwummerig.
„Müssen wir da runter?“
Sarah lacht.
„Ihr könnt auch auf der anderen Seite fahren… wir treffen uns dann später wieder!“
Und schwups ist sie Andreas hinterher gefolgt.
Tobias grinst ein wenig unentschlossen.
„Okay, ich fahr dann auch mal…“ sagt er und macht sich auf den Weg. Dreißig Sekunden später liegt er ziemlich unelegant auf dem Rücken und rutscht mindestens hundert Meter weit.
„Ich hoffe, Du hast es nicht so eilig!“ sagt Rachel.
„Nehmen wir die rote Piste?“
Rachel nickt dankbar.
Berge… Pulverschnee… Sonne….
Strahlend blauer Himmel… sibirisch klirrende Kälte… kitschig postkartenschönes Bergpanorama… das Klackern der Sesselliftsessel an den Stützpfeilern… das sanfte Knirschen des pulverigen Pulverschnees… das Glitzern der Schneekristalle in der Sonne… der Duft nach Frittenfett und alkoholischen Heißgetränken auf der Skihütte samt zugehörigem Soundtrack…
Mehr zu bloggen gibt’s heute nicht.
Ach ja, eine Kleinigkeit doch:
Sowohl das Doppelbettzimmer als auch das Stockbettenzimmer sind ausschließlich vom Wohnzimmer aus begehbar. Wer nachts von einem ins andere Zimmer will, muss an mir vorbei. Bislang habe ich noch keine besonderen Vorkommnisse registriert.
Und zum Aprés Ski waren wir gestern allesamt viel zu müde.
Skiurlaub mit Sarah (Teil 5)
Als ich am nächsten Morgen aus dem Fenster schaue, macht mein Herz einen Sprung: Lauter weißüberzuckerte Berge sind da, und darüber ein strahlendblauer Winterhimmel.
Draußen ist es knackig kalt. Ich fühle mich ein wenig lächerlich in meinem funkelnagelneuen Skianzug, aber die Leute laufen hier schließlich alle so herum.
Gleich neben der Liftstation ist ein Skiverleih.
Ich weiß nicht, wie lange es her ist, seitdem ich zuletzt solche klobigen Skischuhe an den Füßen hatte!
Wenig später schweben wir im Sessellift nach oben. Rachel macht eine Menge Photos und Tobias bemüht sich, möglichst fotogen in die Linse zu grinsen.
Oben angekommen ist dann zunächst mal gleich ein Gruppenfoto fällig.
„Seid Ihr bereit?“ fragt Sarah.
Ich nicke.
„Treffen wir uns unten?“
Und dann ist sie auch schon losgebraust. Es sieht ziemlich elegant aus bei ihr. Andreas folgt ihr dicht auf den Fersen. Tobias ist nicht ganz so schnell und Rachel müht sich wacker ab.
Und ich?
Nun ja… ein wenig wackelig fühlt es sich an. Und es dauert genau eine Minute, da liege ich zum ersten Mal rücklings im Schnee.
Trotzdem schaffe ich es irgendwie nach unten. Die anderen lachen.
„Am besten teilen wir uns auf!“ schlägt Andreas vor, „Treffen wir uns in zwei Stunden wieder!“
Er nennt den Namen einer Hütte und zischt dann ab, mit Sarah im Schlepptau.
„Habt Ihr was dagegen, wenn wir die blaue Piste nehmen?“ frage ich die beiden anderen. Rachel stimmt dankbar zu.