Jawoll, wir Ärzte sind bös und geldgeil…
…hab ich doch vorhin in meinem Privatjet auf dem Weg vom Golfclub zur Oper schon wieder so einen respektlosen Artikel im Spiegel gelesen.
Wir Ärzte sind mächtig, die Regierung ist schwach und deswegen schiebt sie uns immer mehr Geld in irgendwelche Körperöffnungen. Zehn Milliarden Euro mehr sollen es in den letzen drei Jahren gewesen sein, nun weiß ich nicht zwar genau, wie viele Ärzte es in diesem Land gibt, aber wenn von diesem großen Kuchen vieleicht das eine oder andere Milliönchen bei mir hängenbleiben würde, dann… ja, dann könnte ich mich doch endlich wieder den schönen Dingen des Lebens widmen und würde auch ernsthaft erwägen, bis auf Weiteres das Maul zu halten.
Echt jetzt.
Aber jetzt muss ich los, nach der Oper ist noch ein kleiner Umtrunk in der Bar angesagt und dann gehts weiter zum nächtlichen Wellnessing… so ist das halt in unserem Job, immer im Dienst, auch am Wochenende.
Naja, wenn du ernsthaft dem Spiegel glaubst – selbst schuld…
Benedicta
27. Februar 2011 at 22:16
[…] sitze ich mit einem guten alten Kollegen, der mich übers Wochenende besuchte, im Stammrestaurant und nuckle an meinem […]
Monsterdoc – Arzt Blog, Medizin Satire » Ärzte sind alle reich
27. Februar 2011 at 22:56
@Benedicta: Die Frage, die ich mir ernsthaft stelle, ist leider folgende:
Wenn ich weiß, dass der Spiegel bei medizinischen Dingen unglaublich viel Blödsinn erzählt… Was erzählt er dann erst für einen Blödsinn bei Dingen, von denen ich nichts verstehe und weswegen ich ihn ja lese?
Hat jemand eine ernstzunehmende Alternative zum Spiegel, die über Sachverhalte in Deutschland seriös berichtet, gerne auch englischsprachig?
Also irgend eine Zeitschrift, die so ist, wie der Spiegel mal vor Jahren war?
Steven
28. Februar 2011 at 02:17
Ich kenne wirklich keine notleidenden Ärzte/innen, auch nicht auf dem „Land“.
Wenn der wer finanzielle Probleme hat, dann kann er mit Geld nicht umgehen.
Und wenn wer meint, er sei unterbezahlt, dann liegt es bei ihm diese Situation zu ändern …
… wenn es denn WIRKLICH gewollt ist …
DocConsult
28. Februar 2011 at 09:12
@Steven
Was für einen Blödsinn in medizinischen Dingen meinst Du?
Alternativen zum „Spiegel“? Na ja, da gibt es in Deutschland so ein paar Tages-/Wochenzeitungen, die immer noch seriös und gut Bericht erstatten, wenn es auch sehr viel schwieriger geworden ist…also Süddeutsche, Zeit, TAZ, Frankfurter Rundschau und andere – also jede Menge Auswahl eigentlich.
Dann wären da noch die „Nachdenkseiten“ (www.nachdenkseiten.de), und vielleicht noch die deutschsprachige Ausgabe von „Le Monde Diplomatique“.
dasentlein
28. Februar 2011 at 13:02
Wir alle wissen ja schon längst dass man dem ehemaligen Nachrichtenmagazin kein Wort glauben kann.
Das Problem ist leider das Stimmvieh das solche Artikel auch noch für bare Münze nimmt und sich die Parolen und Schlussfolgerungen zu eigen macht und sie unreflektiert übernimmt!
stachel
28. Februar 2011 at 17:45
PS: Die Beitäge steigen natürlich durch kostengünstige Aktionen wie das Aufkaufen diverser Praxen, um sie dann zu schließen, natürlich nicht…
stachel
28. Februar 2011 at 17:47
@Stachel
Eine alte Indianerweisheit besagt, trau nie denen, die sagen: das wissen doch alle, und die, die es nicht wissen, sind doof.
dasentlein
28. Februar 2011 at 18:26
@DocConsult
Medizynicus wollte damit bestimmt nicht sagen, dass Ärzte in Wirklichkeit Not leiden, nur weil einige Leute hier meinen wieder unnötig viel hier hinein zu interpretieren…
Zum Anderen, versuchen Ärzte nicht schon seit Jahren was an der Situation zu ändern?? 36 Stunden-Dienste sehen wohl kaum nach angemessener Belastung aus, und für Patienten schon gar nicht…
Weltenbummler
28. Februar 2011 at 21:09
[…] ich von Medizynicus auf diese Diskussion im Spiegel aufmerksam gemacht wurde, nachdem ich dort meine Meinung abgegeben […]
Meine Meinung zur aktuellen Spiegeldiskussion « Das Gesundheitsunwesen
1. März 2011 at 08:13
dasentlein hat mir die Antwort abgenommen 🙂
Benedicta
2. März 2011 at 00:11