Liebe und zwischen Arzt und Patientin: Eine Postkarte aus Timbuktu
Heute habe ich eine Postkarte bekommen. Von irgendwo weit weg, wo ich immer schon einmal hin wollte.
Schnief.
Als Stewardess hat man es leichter, an alle schönen Orte dieser Welt zu kommen. Ja richtig, genau diese Stewardess hat mir geschrieben, die nette junge Dame, die vor einer Weile mit einem gebrochenen Fuß hier in unseren Haus stationär behandelt worden war und die mir am letzten Abend ihre Handynummer gegeben hat.
Sie ist demnächst mal wieder hier in der Gegend, schreibt sie, vielleicht können wir ja mal nen Kaffee trinken gehen.
Also gut, um mal Klartext zu reden: Mit ihr ins Bett steigen werde ich nicht. Aber Kaffee trinken gehen?
Leute, jetzt erzählt mir nix von wegen wenn ein Mann mit einer schönen Frau Kaffee trinken geht dann ist es nicht weit… weiß ich selbst Leute, ich bin ja auch nicht von vorgestern!
Also: Ich will nur mit ihr Kaffee trinken gehen, und sonst nichts. Basta.
Darf ich das?
Hier noch einmal die ganze Geschichte zum Nachlesen (in chronologischer Reihenfolge):
- Darf man sich in eine Patientin verlieben
- Die Sache mit der Stewardess
- Dank für die Rückmeldungen!
- Die Geschichte von Robert
- Die Stewardess, Robert und all die Anderen
- Kleine Nachdenkerei zwischendurch
- Jetzt wirds ernst: Literaturhinweise zum Thema: „Sexuelle Beziehungen zwischen Arzt und Patienten“
- Sexuelle Belästigung: Die Geschichte von Wilfried
- Sexuelle Belästigung – oder auch nicht
- Die Geschichte vom einsamen Hausarzt Dr. MacButterbread – Erster Teil
- Die Geschichte vom einsamen Hausarzt Dr. MacButterbread – Happy End
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Written by medizynicus
23. Juni 2009 um 13:17
Veröffentlicht in Alltagswahnsinn, Nachdenkereien
Tagged with Beruf und Privatleben, Beziehungen zwischen Arzt und Patienten, Gewissensbisse
15 Antworten
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Man darf schon, die Frage ist jedoch: Und dann? Was passiert wenn man sich dann gut versteht, wenn man sich dann öfter sieht? Dann wär´ man vielleicht befreundet, okay.
Aber was wenn man sich verliebt? Wenn man dann seinen Grundsätzen treu bleibt, bereut man dann vielleicht den Kaffee getrunken zu haben?
Das führt vielleicht etwas weit, sollte man aber eventuell doch besser im Hinterkopf haben.
moechtegernlebensretter
23. Juni 2009 at 13:31
Klar, warum solltest Du nicht dürfen?
Wie Du selbst schrubst ist die Behandlung schon eine Weile, in Wirklichkeit also vermutlich ewig, her. Wenn Du mit niemandem, den Du jemals behandelt hast, privat Kontakt haben dürftest (und umgekehrt) müsste das Leben als Medicyniker gar einsam sein. Und dann sterbt Ihr aus, und das wolle wir doch alle nicht…
Aber im Ernst- klar darfst Du. Und wenn daraus mehr wird- auch gegen Kaffee und Kuchen ist nix einzuwenden 😉
wotan
23. Juni 2009 at 13:39
Hiermit isses offiziell: Kein Blogger in Deutschland hat mehr überzogene moralische Skrupel als Du 😛
Geh Kaffee trinken! Und vielleicht auch mehr.
lupo
23. Juni 2009 at 14:47
Also ich finde das auch übertrieben…klar dass ein Hausarzt oder gar psychiater nichts mit nem stammkunden anfangen darf. Aber dass man niemandem treffen darf, den man jemals behandelt hat, ist sicher realitätsfern. Außerdem warst ja nicht Du der „Bagger“. Sondern sie…
chilara
23. Juni 2009 at 14:49
was lupo gesagt hat.
flo
23. Juni 2009 at 15:04
Na klar! Ich steige doch nicht automatisch mit allen Männern, mit denen ich Kaffee trinke in die Kiste. Zwischen Männern und Frauen gibt es auch noch was anderes als nur S..!
Du bist doch selbst dabei und kannst entscheiden, wie weit das ganze geht. Außerdem bist du Arzt und kein Mönch 😉
Maia
23. Juni 2009 at 15:10
Ja, ich erlaube es.
Aber angesichts der vorhergehenden Posts lautete die Antwort wohl „Nein.“
Es hätte die Situation nur weiter verkompliziert.
NK
23. Juni 2009 at 15:32
Rp.
Coffea semen pulvis quantum libet
fiat infusum
dentur tales doses numero II
ad manus medici
eine Tasse vor dem Geschlechtsverkehr einzunehmen
Knaller
23. Juni 2009 at 17:59
Wenn du in meinem Alter bist, tut es dir leid um jede verpasste Gelegenheit, die du nicht genutzt hast.
Machs dir nicht so schwer und geniesse das Leben, es ist hart und kurz.
schamkat
23. Juni 2009 at 20:23
Wer sagt den, dass man Liebe nicht überall finden kann? Wer sagt den, dass es einem Arzt verboten ist jemanden zu lieben den er mal behandelt hat. Zumal wir uns nochmal darüber unterhalten müssen inwiefern du auf Station mit Besuchen im Op den die Patientin wirklich versorgt hast…..
Wärst du ihr Hausarzt und würdest jedes Geschichte kennen sieht das leicht anders aus….
Zumal: Wenn sie wirklich Stewardess ist trefft ihr euch hervorragend: Ihr seht euch sowieso nie….
gr3if
23. Juni 2009 at 22:10
coffein ist nicht gut. trinkt lieber einen kamillentee 😉
Kaeks
24. Juni 2009 at 22:47
*schnieff* ist das eine hinreissende Geschichte. Kann Liebe schön sein.
Darf denn wirklich kein Arzt seine Patientin lieben auch nicht im supersonderfall??
Gartenwiesel
11. Oktober 2009 at 19:59
*schnieff* darf ein Arzt wirklich seine Patientin nicht lieben? Auch nicht im supersonderfall??
gartenwiesel
11. Oktober 2009 at 20:32
Ich find es total traurig-schon, die ganze Stuardess-Geschichte zu verfolgen. Gibt es seit der vergangenen Zeit ein Update (egal ob das alles hier „echt“ oder fiktional ist)?
Von dieser Miss Timbuktu würde ich mir übrigens gerne eine Scheibe abschneiden. Ich bin nämlich auch eine Frau D. (buchstäblich), auch 26 Jahre, und Studentin bis vor kurzem. Nicht aufgebrochen nach Timbuktu, aber doch fast (anderhalb Autobahnstunden in die nächste Provinz). Hinterlassen hab ich dabei einen verdammt gutaussehenden Zahnarzt, den ich nur zwei Mal wegen einer Kleinigkeit zu Gesicht bekommen habe; aber außer demselben nichts. Das heißt, auch keine Telefonnummer.
Das bereue ich jetzt seit Monaten. Und halte mich seitdem selbst aus rationalen Gründen davon ab, eine virtuelle Postkarte nachzureichen.
Ja, solche Geschichten passieren tatsächlich.
Patientin D
18. Dezember 2010 at 23:30
@ Patientin D- oje…
@ Medizynikus – mich würde interessieren, was aus dieser Geschichte letztlich geworden ist…. Ich wünschte, mein Zahnarzt würde sich bei mir melden, seufz….
Flower
7. Mai 2014 at 20:06